Der Bilch in der Literatur
Der Bilch ist ein von der Literatur aufs Ungerechteste vernachlässigtes Tier. Anderen
Nagetieren sind ganze Bände gewidmet: dem Kaninchen (Peter Rabbit, Watership Down, Pu der
Bär), dem Wiesel (Krambambuli), dem nordamerikanischen Grauhörnchen (Pnin) und sogar dem
gemeinen, maulwurffressenden Maulwurf und der ungewaschenen Ratte (Der Wind in den
Weiden). Wo ist der "Steppenbilch", wo der "Bilch der Baskervilles"?
Das ist also über den Bilch geschrieben worden:
- The Dormouse and the Doctor von A.A. Milne. Wie aus den
Illustrationen unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hier um eine Haselmaus. Was
anderes haben die Engländer ja nicht.
- The Christening, auch von A.A. Milne. Bevor 1946 der
Goldhamster erfunden wurde, war die Haselmaus das Haustier der Wahl. Es gab extra
Haselmaus-Straßenhändler mit kleinen Käfigen - dazu mehr, wenn mir die Quelle wieder
einfällt.
- A Mad Tea-Party aus "Alice im Wunderland". Ein
Problem für die deutschen Übersetzer: wer weiß schon, wie verschlafen die Haselmaus
ist? In England erkennt man das gleich am Namen. (Um eine Haselmaus handelt es sich auch
hier wieder; bitte wieder die Illustrationen beachten. Auf dem dritten Bild ist deutlich
der nicht so langhaarige Wedel von Muscardinus avellanarius zu erkennen.)
Mit einem Exkurs: Tod eines Wombat von F. W. Bernstein.
- Goldhals von Hermann
Löns enthält unter anderem den traurigen Tod eines Siebenschläfers.
- Theodor Lessing: Die Bilche. Voller lügenhafter Behauptungen
über den Bilch, aber sehr hübsch zu lesen.
- Eine Bilcherwähnung bei Robert Gernhardt
- Trauriges Lied Von mir selbst mit der freundlichen Hilfe
eines Amerikaners geschrieben. Auch gut geeignet für Sterbebildchen (Süddeutschland).
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