Häufig gestellte Fragen


Ich habe eine Frage ...
Bevor Sie an bilch@glirarium.org schreiben, sehen Sie doch bitte nach, ob Ihre Frage nicht vielleicht auf diesen Webseiten schon beantwortet wird. Das kostet Sie wenige Minuten und spart mir viel Zeit.
 
Ich habe eine Frage, die auf diesen Webseiten nicht beantwortet wird.
Ich weiß über Bilche das, was auf diesen Seiten versammelt ist und nicht wesentlich mehr. Eventuell kann Dr. Werner Haberl vom Dormouse Hollow weiterhelfen. Die Webseiten sind zwar englisch, Dr. Haberl ist aber Österreicher; Sie können Ihre Fragen also auf deutsch stellen.
 
In unserem Haus wohnen störende Bilche. Was tun?
Es ist nicht ganz einfach, Bilche zu vertreiben. Man darf sie nicht umbringen, da sie geschützte Arten sind und es außerdem schlecht fürs Karma ist. Will man sie fangen, braucht man eine spezielle, große Lebendfalle von mindestens 10 x 10 x 25 cm. Zu kaufen gibt es sowas beispielsweise bei www.bruja.de/shop/fallenfangkoerbe.htm oder www.tierfalle.de. Oder man bastelt sich eine Valvasor'sche Bilchfalle. Was sich als Köder am besten eignet, muss man ausprobieren - unterschiedliche Bilche haben unterschiedliche Vorlieben. Damit beim Fangen der Schwanz nicht beschädigt wird, ist es gut, wenn die Falltür nicht ganz bis zum Boden reicht; man sollte sie ein Stück kürzen oder hochbiegen. Niemals darf man den gefangenen Bilch am Schwanz festhalten. Man muss ihn mindestens zehn Kilometer weit wegbringen, sonst steht er am nächsten Tag wieder vor der Tür. Danach empfiehlt es sich, alle Einstiegsmöglichkeiten ins Haus bilchdicht zu machen.
 
Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, dass es der Bilch im neuen Lebensraum nicht leicht haben wird und sein Überleben ungewiss ist. Bilche sind ziemlich ortstreu und bewegen sich während ihrer ganzen Lebenszeit in einem Radius von wenigen hundert Metern. Man weiß nichts darüber, wie gut sie sich an einem neuen Ort einfügen, ob die Gegend überhaupt für Bilche geeignet ist und ob es dort nicht bereits andere Bilche gibt, die den Zugezogenen wieder vertreiben. Wenn es irgendwie machbar ist, sollte man den Krach vielleicht einfach geduldig ertragen.
 
Außerdem gibt es noch den "TP-Marderschocker", einen Ultraschallsender, der Marder und Siebenschläfer angeblich vertreiben kann.
 
Markus Kappeler hat einige Ratschläge für Siebenschläfergeplagte gesammelt: www.markuskappeler.ch/tex/texs/siebenschlaefer2.html.
 
Von Eva Metzbauer aus Steyr in Oberösterreich stammen die folgenden hilfreichen Vorschläge:
"Auch ich bin glücklicher Besitzer einer kleinen Hütte am Waldrand samt einiger darin wohnhaften Bilchsfamilien. Anfangs waren wir begeistert darüber, aber sie werden leider mehr und dann wird es weniger lustig. Ich hätte aber einige Ratschläge für andere geplagte Bilchbesitzer, wie man sich wenigstens zeitweise Ruhe verschaffen kann:
Sie mögen stark nach Kampfer riechende Mottenkugeln und Räucherstäbchengeruch (in jeder Teehandlung erhältlich) nicht. Man kann sie damit in andere Gefilde vertreiben. Weiters mögen sie Möbelpolitur, Geschirrspül- und Fensterputzmittel nicht, man kann dadurch Küchenschränke und Löcher, durch die sie eindringen, schützen bzw. mit getränkten Putztüchern ausstopfen.
Gibt man ihnen hartes Brot an einer Stelle am Dachboden, wo sie weniger stören, knabbern sie dort und lassen vorübergehend Dachbalken und Zwischenwände in Ruhe. Außerdem führt dies dazu, daß sie das Brot oder auch Wasser, das man ihnen gibt, verteidigen und eventuell andere nachfolgende Bilche vertreiben.
Mit Ultraschallgeräten haben wir negative Erfahrungen gemacht, wir haben einen sogenannten "Rat-Shocker", der zwar gegen Mäuse ein bisschen wirkt, dem die Bilche aber höchstens einen halben Meter aus dem Weg gehen.
Der Hauptanziehungspunkt in menschlichen Behausungen ist übrigens das Wasser, man kann gewisse Lenkungseffekte erzielen, wenn man Wasser an bestimmte Stellen hinstellt, allerdings in flachen (Plastik)gefäßen. Ein zweiter Vorteil der menschlichen Behausungen ist, dass sie durch bedeckte Flächen vor Raubvogelangriffen geschützt sind. Je größer die Population, desto mehr Raubvögel ziehen sie an, bei uns werden doch etliche Jungtiere gefressen.
Nun möchte ich noch feststellen, dass Bilche nicht ausschließlich schädlich sind: Elektro- und Leitungskabel haben sie bei uns noch nie angenagt, sie verjagen Mäuse und rotten teilweise Wespennester aus. Das weiß ich deshalb, weil wir früher in unserem kleinen, nicht begehbaren Dachboden immer mehrere Wespennester gehabt haben. Dann haben wir zerlegte Waben in den Bilchsnestern gefunden und die Wespenplage hat sich großteils erledigt.
Unterhaltungswert haben sie natürlich auch, wir haben schon öfter Jungbilche an unseren Vorhängen ihre ersten Kletter- und Flugübungen machen sehen. Im Herbst, wenn sie Vorräte fürs Winternest sammeln, kann man sie hervorlocken und beobachten, wie die Jungbilche unter Anleitung beider Elterntiere Äpfel und andere Delikatessen fressen bzw. kleinere Teile sammeln und wegtragen.
Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, manche lästige Bilchsfamilie vor der Verfolgung oder gar Vergiftung zu bewahren."
Das ist alles, was mir über die Probleme beim Zusammenleben mit Bilchen bekannt ist. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich die zahlreichen E-Mails von schlaflosen Bilchwirten nicht alle beantworte. Mehr als hier steht, könnte ich Ihnen auch per Mail nicht sagen.
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